Bei bestem Radlerwetter fanden sich rund 50 Interessierte am 25.05.2024 nachmittags an der Hörster Dorfkirche ein, um sich auf der „Wind-Rad-Tour“ der Bürgerinitiative Barrelpäule/Hörster Feuchtwiesen über die Standorte der von den Münsteraner Stadtwerken geplanten sechs Windräder auf Haller Gebiet informieren zu lassen. So ging es von Punkt zu Punkt entlang an sonnigen Wiesen und durch kühlende Waldabschnitte, und an jedem Standort gab es weitere Informationen. Vorgestellt wurden von Verena Wedemeyer und Kai Bußmann z.B. die Leitlinien der Regionalplanung der Bezirksregierung Detmold und des LANUV, denen der Windradbau an allen Standorten in mindestens zwei oder gar allen Punkten widersprechen. Die bislang nicht geplante Mittelspannungsleitung zur Verbindung der Windanlagen wurde ebenfalls thematisiert.
Naturkundler Andreas Bader gab seinen Bedenken über die Planung Ausdruck und erwähnte exemplarisch einige hier lebende gefährdete Vogelarten wie den Kiebitz, die Feldlerche, den Rotmilan und den Schwarzspecht und hob die einzigartige Insellage der Naturschutzgebiete hervor.
Zur Veranschaulichung der Größe eines Windradfundamentes wurde ein Maßband über 40 m ausgelegt, was bei den Teilnehmenden für sichtlich betroffene Gesichter sorgte. Bei der Betrachtung der engen oder gar nicht erst vorhanden Zufahrtswege zu den Standorten machte sich ebenfalls Skepsis breit, die dann noch verstärkt wurde, als die Informationen zu Kranaufbau und Rotorblattlängen hinzukamen. Welche Einschnitte in die Natur allein die Vorbereitungen für den Bau der Windräder bedeuten können, wurde hier jedem Zuhörenden sofort klar.
In der Gruppe kamen vor allem Fragen zum aktuellen Stand des Planungsverfahrens und den rechtlichen Möglichkeiten der Gegenwehr auf, die, soweit bislang möglich, beantwortet werden konnten. Einen gemeinsamen Abschluss gab es dann in Tatenhausen, wo bei Getränken und Gesprächen die Tour mit der sinkenden Abendsonne ihren Ausklang fand.
Die Veranstaltung wird bei passendem Wetter eventuell noch einmal wiederholt, um weitere Interessierte mitzunehmen. Rund 700 Menschen haben sich bereits auf Unterschriftenlisten bzw an unserer Online-Petition beteiligt und die Bürgerinitiative sammelt weiter Unterschriften gegen den Bau der Windräder an diesen Standorten.